BUND-Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

Grünes Band: BUND lobt fraktionsübergreifende Wertschätzung und fordert nun Taten

14. November 2019 | Grünes Band, Naturschutz

Der Umweltverband zeigt sich erfreut über die Anerkennung des Stellenwerts des größten Biotopverbundes Deutschlands Kiel: Das Grüne Band entlang der ehemaligen Deutsch-Deutschen Grenze ist mit weit über 1.500 Kilometern Länge das größte Biotopverbundsystem Deutschlands. Es wird seit der Grenzöffnung vor 30 Jahren vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) entwickelt.

Die Bundesländer Thüringen und Sachsen-Anhalt haben den ehemaligen Grenzstreifen in den vergangenen Monaten als Nationales Naturmonument gesetzlich verankert. Der BUND Landesverband Schleswig-Holstein begrüßt daher den gezeigten Willen des in der gestrigen Plenarsitzung des Landtags beschlossenen Antrags, den Erhalt und die Entwicklung des „Grünen Bandes“ als Naturraum und als erlebbaren Erinnerungsort zu würdigen. Eine Umsetzungspflicht ergibt sich aus dem Beschluss allerdings nicht. Im Antrag der Jamaika-Koalition ist die Entwicklung der ehemaligen innerdeutschen Grenze zu einem Nationalen Naturmonument nur als Option benannt. Ein tatsächliches Schutzinstrumentarium soll erst mit Betroffenen vor Ort entwickelt werden. Ein klarer Zeitpunkt ist dafür nicht festgelegt.

„Der BUND fordert mutige Entscheidungen, um das Grüne Band auch in Schleswig-Holstein konsequent und dauerhaft als Nationales Naturmonument zu schützen“, so Ole Eggers, Geschäftsführer des BUND. „Das fraktionsübergreifende Verständnis für den wertvollen Natur- und historischen Kulturraum ist ein erfreuliches Signal. Den angekündigten Dialogprozess vor Ort in Lübeck und im Lauenburgischen sind wir bereit, konstruktiv zu begleiten. Jetzt müssen aber Taten seitens des Landes folgen, damit es nicht nur bei blumigen Worten bleibt.“

„Der Antrag öffnet natürlich Tür und Tor dafür, dass der Schutz dieses einmaligen Naturdenkmals und historischen Erinnerungsortes in Schleswig-Holstein versandet. Die Umsetzung von Maßnahmen von Bundesmitteln abhängig zu machen, wie es der Beschluss vermuten lässt, ist jedenfalls nicht ausreichend. Wir fordern die Landesregierung auf, ihren Willen durch einen entsprechenden Titel im Landeshaushalt zu bekräftigen“, so Eggers weiter. „Der zuständige Minister Albrecht hat sich in der Plenarsitzung noch unentschlossen gezeigt und nur eine aktive Begleitung in der zurzeit stattfindenden Umweltministerkonferenz versprochen.“
Klare Aussagen dazu, was das bedeuten könne, gab er, auch auf Nachfrage, nicht.
Der BUND fordert, der Unterschutzstellung des Grünen Bandes höchste Priorität einzuräumen und den Willen der Landesregierung zur Ausweisung eines Nationalen Naturmonuments in den anstehenden Dialogprozessen klar zu formulieren. „Hierzu gehört auch die Bereitschaft der Landesregierung, das naturräumliche Potenzial der Region anzuerkennen und Initiativen zu ergreifen um das Biosphärenreservat Schaalsee auf der lauenburgischen Seite zu erweitern. So kann der dauerhafte Schutz des Grünen Bandes gewährleistet werden“ so Eggers abschließend.

Pressekontakt: Ann Kristin Montano, BUND Schleswig-Holstein,
annkristin.montano@bund-sh.de, 0431/66060-51
Ole Eggers, Geschäftsführer BUND Schleswig-Holstein,
ole.eggers@bund-sh.de, 0431/66060-60

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